FREIE MASTERARBEITEN

Nils Bollmann

WERKSTADT
Ein Zentrum für Kultur und urbane Holzproduktion

Lövholmen, Schweden

 

Das Projekt vereint eine Holzbau-Fabrik und ein Kulturzentrum unter einem Dach – eine ungewöhnliche, aber synergiereiche Kombination im Bestand der ehemaligen Zementfabrik in Lövholmen. Die zentrale Idee ist die nachhaltige Nutzung von Holz, ohne die kulturelle Vielfalt der Nutzungen einzuschränken.

 

Das Kulturzentrum soll Raum für Ausstellungen, Konzerte, Workshops, Seminare und kreative Werkstätten bieten. Offene Einblicke in die Holzverarbeitung ermöglichen Besuchenden, handwerkliche Prozesse hautnah zu erleben.

 

Vor dem Hintergrund der städtischen Transformation von Lövholmen – dem Rückzug industrieller Produktion zugunsten von Wohnen und Dienstleistungen – bietet das Konzept eine Antwort auf den drohenden Verlust handwerklicher Arbeitsplätze im Stadtraum.

 

Die bestehende Zementinfrastruktur von Heidelberg Materials, inklusive Silos und Hafenkai, soll teilweise erhalten und umgenutzt werden. Voraussetzung für die

Umsetzung ist eine sorgfältige Altlastenbewertung, da ältere Industrieanlagen häufig mit Schadstoffen belastet sind.

 


Maik Gränert

KREMATORIUM OHLSDORFER FRIEDHOF

Übergang zwischen Leben und Tod

 

Hamburg

 

Die Masterthesis „Übergang zwischen Leben und Tod“ behandelt den Bau eines Krematoriums auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, dem größten Parkfriedhof der Welt. Der Entwurf verbindet die runden Wege des alten Friedhofteils mit den linearen der Erweiterung an der Mittelallee, der Hauptachse des Friedhofs.

 

 

Das Krematorium spiegelt in seiner Architektur beide Formen wider und ist klar vertikal gegliedert: Das Untergeschoss ist den Verstorbenen vorbehalten, das Erdgeschoss der Trauer und das Obergeschoss den Mitarbeitern. Ein zentraler, linearer Raum im Erdgeschoss führt Besucher vom Eingang zum Ausgang und verbindet mit einem Wasserlauf den Innenraum mit einem südlich gelegenen Teich, was eine besondere Atmosphäre schafft.

 

 

Die Räume sind so gestaltet, dass sie Trauernde durch den gesamten Bestattungsritus begleiten – vom Kondolieren über die Sargbegleitung bis zum Kolumbarium. Die Fassade ist um 30 Grad gedreht, um Sichtschutz zu bieten und den Blick auf die Natur zu lenken. Trauerfeier-Räume erhalten durch eine zweite Hülle besonderen Schutz und öffnen den Blick in die Landschaft und den Himmel.

 

 

Das Krematorium soll den Trauernden Halt geben und durch seine räumlichen und gestalterischen Mittel einen kontemplativen, begleiteten Abschied ermöglichen.

 


Destina Güzel

ARS IN FORMA

Ein Porzellanmuseum in Kopenhagen

 

Das Porzellanmuseum in Holmen, Kopenhagen, reflektiert die Geschichte und den kreativen Prozess der Porzellanherstellung. Es symbolisiert das Feuer als zentrales Element, das Porzellan formt und beständig macht. Das Museum liegt in einem ehemaligen Marine- und Werftviertel, das heute als Kulturstandort mit moderner Architektur und historischen Industriebauten dient.

 

Die Architektur orientiert sich am Dragon Kiln, einem traditionellen chinesischen Brennofen, und zeigt das bekannte Royal Copenhagen Musselmalet-Dekor als strukturierte Fassade. Im Inneren steht ein künstlerischer Dragon Kiln im Mittelpunkt, umgeben von Ausstellungsbereichen, die Porzellan in seinen verschiedenen Facetten zeigen.

 

Das Untergeschoss beherbergt einen Flagship Store, das Erdgeschoss präsentiert den Herstellungsprozess mit interaktiven Werkstätten, das erste Obergeschoss widmet sich der Geschichte und kulturellen Bedeutung, das zweite Obergeschoss temporären Ausstellungen. Zwei monumentale Porzellanschalen markieren die Eingänge, symbolisieren die Bewegung der Töpferscheibe und verweben Tradition mit moderner Gestaltung.

 

Das Museum verbindet Vergangenheit und Zukunft, Handwerk und Architektur, und ist ein einzigartiges Wahrzeichen im Kopenhagener Hafen, das das Porzellan-Erbe lebendig hält.


Katharina Plate

ARS IN FORMA

Ein Porzellanmuseum in Kopenhagen

 

 

In Kopenhagen entsteht ein Museum, das die Kunst und Geschichte des dänischen Porzellans architektonisch widerspiegelt. Es bietet Ausstellungsräume für permanente und temporäre Expositionen, ein Auditorium, Werkstätten, einen Museumsshop und eine Cafeteria. Ziel ist es, eine fließende Verbindung zwischen dem Innenraum und dem öffentlichen Außenraum zu schaffen. Porzellan ist tief in der dänischen Kultur verankert, vor allem durch Royal Copenhagen, die 1775 gegründet wurde und mit Mustern wie „Musselmalet“ und „Flora Danica“ die Zeitlosigkeit, Handwerkskunst und nationale Identität verkörpert. Im 20. Jahrhundert wurde Porzellan im Kontext der dänischen Designbewegung modern interpretiert, wie etwa beim Dekor „Mega Mussel“. Die Herstellung beginnt mit Skizzen und 3D-Modellen, bevor die Porzellanmasse in Gussformen verarbeitet und kunstvoll bemalt, glasiert und gebrannt wird. Die bekannten drei Wellen als Stempel symbolisieren Dänemarks Gewässer und stehen für feines Kunsthandwerk.

 

Das Museum liegt auf Holmen, einer historischen Marineinsel im Hafen von Kopenhagen, die heute ein lebendiger Kulturstandort ist. Das Gebäude orientiert sich an der Stadtstruktur und der Frederikskirche und fügt sich mit einer Neigung von 15 Grad harmonisch in das Stadtbild ein. Die Form des Museums lehnt sich an die klare Struktur des Porzellans an, mit präzisen Winkeln und feinen goldenen Fugen, die an filigrane Porzellanmalerei erinnern. Im Zentrum befindet sich eine Showmanufaktur, die Besucher durch das Museum führt. Die weiße keramische Fassade mit floralen Mustern ehrt das dänische Porzellanhandwerk und macht das Museum selbst zu einem neuen Kunstwerk, das die Bedeutung des Porzellans in Dänemark eindrucksvoll darstellt.