MASTERENTWURF

Arche Berlin Ostbahnhof

 

Die Arche Berlin Ostbahnhof soll als zentrale gemeinschaftliche Einrichtung mit sozio-kulturellen Schwerpunkten am Berliner Ostbahnhof Menschen in herausfordernden Lebenssituationen unterstützen und ihnen langfristige Perspektiven bieten. Neben der Soforthilfe steht das Ziel im Vordergrund, durch Beratung, Bildung und anderen niederschwelligen Angeboten eine nachhaltige Unterstützung zu ermöglichen. Das Konzept orientiert sich an der Idee des SOS-Kinderdorfs, das Gemeinschaft, Sicherheit und langfristige Förderung in den Mittelpunkt stellt. Der Standort am Ostbahnhof bietet aufgrund seiner zentralen Lage und guten Anbindung eine ideale Ausgangsbasis, um diesen Personengruppen effizient und zielgerichtet zu helfen.

 

Die Aufgabe besteht darin, ein Gebäude zu entwerfen, das die vielfältigen Anforderungen dieser Einrichtung erfüllt und gleichzeitig eine einladende, offene und geschützte Umgebung bietet. Der Entwurf muss dabei den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer*Innengruppen gerecht werden und ihnen das Gefühl von Gemeinschaft und Unterstützung vermitteln.

 

Als zentrales Element soll eine Markthalle in Form eines Sozialkaufhauses entstehen. Dieses ist vielseitig und flexibel nutzbar. Es bietet zudem eine Reservefläche für Notunterkünfte. Offen für das gesamte Viertel, fördert es niederschwellige Angebote und die gemeinschaftliche Integration.

 

Außerdem bietet das Gebäude Räume für Beratung, Bildung, medizinische Versorgung sowie soziale Interaktion in der Mensa und im Café. Ein temporärer Wohnbereich bietet Schutz, während Werkstätten der Wiedereingliederung dienen. Büros organisieren die Hilfeleistungen, und ein Co-Working-Bereich fördert die soziale Durchmischung.

 

Das Gebäude muss in den städtebaulichen Kontext des Berliner Ostbahnhofs integriert werden. Aufgrund der Lage in einem urbanen Zentrum ist eine sensible Gestaltung erforderlich, die den Verkehrsanbindungen und umliegenden öffentlichen Einrichtungen gerecht wird. Die bestehende Parkebene auf dem Grundstück kann in den Entwurf integriert werden.

 

Die „Arche Ostbahnhof Berlin“ soll durch ihre Architektur Hoffnung und Zuversicht ausstrahlen und als Ort der Zuflucht und des Neuanfangs Menschen helfen, wieder Fuß zu fassen und neue Perspektiven zu finden.

Nancy Helwich

Die Arche begleitet Menschen aus schwierigen Lebenslagen in die Eigenständigkeit. Ihr Konzept basiert auf einem Kreislauf der Hilfe: von Grundversorgung über Stabilisierung und Qualifizierung bis hin zur Selbstständigkeit. Dies spiegelt sich in der architektonischen Struktur wider, die durch ein zentrales Atrium mit offener Treppe alle Ebenen verbindet und den Entwicklungsprozess räumlich erfahrbar macht.

 

Das Gebäude auf einem Plateau gegenüber dem Berliner Ostbahnhof öffnet sich zur Stadt und zum Park. Die polygonale Form steht selbstbewusst im städtischen Raum und symbolisiert individuelle Entwicklung. Eingeschnittene Loggien bringen Licht und schaffen Aufenthaltsbereiche.

 

Im Erdgeschoss befinden sich Markthalle, Hygienezentrum und Gasthaus für die Grundversorgung. In den oberen Geschossen folgen Wohn- und Beratungsräume sowie Werkstätten zur Stabilisierung und Qualifizierung. Das Dachgeschoss bildet den Abschluss mit offenen Begegnungs- und Bildungsräumen, Bewegungsbereich und Café. Eine markante Außentreppe führt symbolisch zurück ins öffentliche Leben.

 

Die Fassade aus grün glasierter Keramik unterstreicht das Konzept mit lebendigen Farbtönen und kontrastierenden Loggien, die räumliche Tiefe schaffen.

 


Jasmin Lammerskitten

In Berlin entsteht eine neue Arche – ein offener, konsumfreier Begegnungsort für Menschen aller Lebenslagen, Kulturen und Glaubensrichtungen. Die leichte, durchlässige Holzkonstruktion ergänzt die bestehende Betondecke und schafft eine warme, einladende Atmosphäre.

 

Zentrum ist ein begrünter Innenhof, der Natur und Gemeinschaft vereint und einen geschützten Rückzugsraum bietet. Im Kontrast dazu dient die offene Plaza als belebte Verbindung zum Bahnhofsvorplatz. Das begehbare Dach wird zur Parklandschaft und vernetzt die umliegenden Grünflächen.

 

Die Architektur setzt auf subtile Bewegungen: Angehobene Platten inszenieren die Arche, bringen Licht ins Innere und markieren öffentliche Bereiche. Eine Bibliothek öffnet sich zum Park, während eine Markthalle zur Straße hin Präsenz zeigt. So entsteht ein offener, identitätsstarker Ort mitten in der Stadt – eine Arche für alle.

 


Louisa Rieland

Die Arche Berlin ist ein sozialer Ort, der Schutz und Unterstützung bietet und zugleich durch öffentliche Nutzungen die soziale Integration fördert. Eine zentrale Wendeltreppe verbindet alle Etagen miteinander und dient dabei als kommunikativer Raum, der Begegnung und Austausch ermöglicht.

 

Im Erdgeschoss befinden sich ein Hygiene-Center sowie ein Sozial-Tauschhaus, die grundlegende Hilfe leisten. Darüber liegt eine offene Markthalle, die als Treffpunkt für verschiedene soziale Gruppen dient. In der zweiten Etage sind die Verwaltung und Beratungsräume untergebracht, während die dritte Etage eine zweigeschossige Bibliothek beherbergt, die als Bildungs- und Begegnungsort konzipiert ist.

 

Ein Gasthof in der vierten Etage dient als sozialer Speisesaal und kostengünstiges Restaurant. Die fünfte Etage bietet temporären Wohnraum für Geflüchtete, Auszubildende und Menschen in akuten Notsituationen. Den Abschluss bildet eine gemeinschaftlich nutzbare Dachterrasse, die Raum für Erholung und Urban Gardening schafft.

 

Die offene Architektur des Gebäudes unterstützt Begegnung, Austausch und gesellschaftliche Teilhabe, während gleichzeitig diskrete und anonyme Hilfe möglich bleibt.


Greta Sperling

Die Arche ist ein Ort für Schutz, Gemeinschaft und Hoffnung. Inspiriert von der Urhütte greift der Entwurf archetypische Formen auf, die Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Die sich verjüngende Dachform, Fachwerkbauweise und Holzelemente schaffen eine warme, einladende Atmosphäre für Besucher und temporäre Bewohner.

 

Am Berliner Ostbahnhof platziert, setzt die Arche ein starkes Zeichen für Inklusion, Solidarität und Zusammenhalt in der multikulturellen Stadt. Sie belebt die umgebenden Brachflächen mit sozialen und kulturellen Angeboten und wird so zu einem Ort des Austauschs, der Reflexion und der Reintegration. Neben offenen Begegnungsräumen bietet sie auch Rückzugsorte für Ruhe und Privatsphäre.


Stephanie Wagner

Am Berliner Ostbahnhof entsteht eine neue soziale Einrichtung, die den bisher ungestalteten Bahnhofsvorplatz in einen offenen, vielfältig nutzbaren Stadtraum verwandelt. Der Entwurf gliedert den Platz mit einem asymmetrischen Baukörper und zwei markanten Flügeln aus verkohltem Holz, die Schutz bieten und zugleich architektonisch auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Unter den Flügeln entstehen geschützte Freiräume, eine große Freitreppe mit Wasserflächen sowie ein Marktplatz für Veranstaltungen.

 

Der westliche Flügel schafft öffentliche Begegnungszonen, während unter dem östlichen Flügel ein filigraner Neubau soziale Nutzungen beherbergt, darunter Beratungsstellen, ein Café, ein Hygienecenter, Werkstätten und eine Kita. Die oberen Geschosse bieten temporären Wohnraum, eine Bücherei, Medienräume und Multifunktionsflächen. Eine zentrale Treppe verbindet die Ebenen und schafft Durchblicke in die Stadt.

 

Durch drehbare Lamellen kann das Klima im Außenbereich reguliert werden. Der Entwurf verbindet Innen- und Außenräume und schafft so einen inklusiven Ort für Austausch, Unterstützung und Begegnung – offen für alle Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder Lebenssituation.


Janis Wieland

Absicht

Der Entwurf verfolgt das Ziel, einen Raum zu schaffen, der sowohl Schutz als auch die bewusste Auseinandersetzung mit eigenen Krisen ermöglicht. Die Architektur begleitet die Nutzer auf ihrem Weg der Konfrontation, Heilung und persönlichen Entwicklung.

 

Vision

Die Arche versteht sich als Spiegel des inneren Prozesses mit Höhen und Tiefen. Durch wechselnde Raumgrößen, Perspektiven und die Einbindung von Natur werden Nutzer herausgefordert, ihre Grenzen zu reflektieren und neue Kraft zu schöpfen – stets in einem sicheren, unterstützenden Umfeld.

 

Architektonische Idee

Die Architektur basiert auf dem Bild einer Welle: Öffentliche, offene „Höhen“ fördern Austausch und Zugehörigkeit, während die privaten „Tiefen“ Rückzugsorte für Reflexion und Heilung bieten. Zwischenräume verbinden diese Zonen und schaffen eine Balance zwischen Intimität und Gemeinschaft.